Jahreslosung 2021Die meisten von uns werden wohl mit sehr gemischten Gefühlen in das neue Jahr gehen. Zu ungewiss ist die nächste Zeit. Klar, der mittlerweile zugelassene Covid19-Impfstoff gibt Hoffnung darauf, dass der Virus in absehbarer Zeit nicht mehr unser aller Alltag bestimmen wird. Doch wann werden wir uns wieder ganz selbstverständlich die Hände schütteln, einander umarmen oder ohne Mundschutz bewegen? All das ist nicht absehbar.

Was allerdings absehbar ist, sind unsere Möglichkeiten wie wir (auch) in diesem Jahr mit uns selbst und anderen umgehen können. Genau dafür kann uns die Jahreslosung 2021 eine Ermutigung sein: „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“

Ich meine, wir gehen nicht an dem Sinn dieses Ausspruchs Jesu vorbei, wenn wir dessen tiefere Bedeutung zunächst einmal ganz persönlich auf uns selbst beziehen. Jesus lädt nämlich ein, auch mit sich selbst barmherzig zu sein: Sei barmherzig mit dir, so könnten wir den Vers etwas freier übertragen, mit deinen Fehlern, Schwächen und deiner Begrenztheit, wie auch dein Vater barmherzig ist.

Woran messen wir uns in diesem Jahr? Mit wem vergleichen wir uns? Jesus fordert uns heraus: Egal wie andere leben: Seid ihr barmherzig! Orientiert euch nicht am Verhalten anderer. Maßgeblich ist allein Gottes Barmherzigkeit. Er ist euer Vater. Und so wie ein barmherziger, liebender Vater sich um seine Kinder kümmert, so umsorgt euch Gott. Das ist gewiss. Die Barmherzigkeit Gottes ist definitiv absehbar.

Das ursprünglich hebräische Wort hinter Barmherzigkeit hat eine doppelte Bedeutung: Es ist zum Einen eine Beschreibung für ein Körperorgan und meint „Mutterschoß“ oder „Inneres“, zum anderen bedeutet es „Erbarmen“ bzw. „Barmherzigkeit“.

Der eigentlichen Bedeutung des Begriffs am nächsten kommen also die Gefühle, die eine Mutter empfindet, die ihr Neugeborenes zum ersten Mal in den Händen hält, im Sinne von „zärtlichem Erbarmen“. So lässt sich auch das Verhältnis des himmlischen Vaters zu seinen Kindern am besten beschreiben. Gott als Vater, Gott als Mutter – es läuft auf dasselbe hinaus: Gott lässt in sein Herz blicken. Er wird immer wieder voller Erbarmen und Barmherzigkeit auf seine Kinder schauen. Er kann gar nicht anders. Auch wenn absehbar ist, dass sie mit den immer gleichen Fragen und Sünden kommen werden, er wird einmal mehr barmherzig sein, ihnen mit „zärtlichem Erbarmen“ begegnen und einen Neuanfang ermöglichen.

Und so sollen, ja so werden auch wir barmherzig mit anderen sein, mit ihren Fehlern, Schwächen und ihrer Begrenztheit, ja mit ihren Sünden. Wir gehen liebevoll mit anderen um, Gott tut das ja auch mit uns.

Wir dürfen klein anfangen, können ausprobieren. Man darf sich trauen, es langsam zu lernen, diese Barmherzigkeit. Doch anfangen (oder weitermachen) sollten wir. Eigentlich kann es auch gar nicht anders sein. Gottes Barmherzigkeit zu erkennen, führt an sich unweigerlich dazu, dass ich mich herausgefordert fühle, mich zu bewegen, um auch anderen barmherzig zu begegnen. Egal wie ungewiss das Jahr auch ist.

Euer Thomas Bliese

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